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40 Jahre hat die
Gruppe nun auf dem Buckel, ein Duzend Musiker hat sie geprägt
(nicht alle auf einmal). Und seit 2004 auch eine Musikerin; da wurde
aus der dienstältesten deutschen Boygroup ein gemischter Männerchor
mit Dame. 27 Alben Folk, Chanson, Kabarett und "Dummtüch"
hat die Band veröffentlicht - das neue eingerechnet. Vor vielen
Jahren erhielten die Liederjans für diesen lockeren Stilmix
sogar den "Deutschen Kleinkunstpreis". (Ernsthaft!)
Cool und locker wollen heute viele sein. Aber
wie funktioniert das? Einfach so rumlockern geht doch nun gar nicht.
Da müssen ernsthafte Fachleute her: Liederjan! Mit lockerer
Hand, aber ernsthaft nehmen Jörg Ermisch, Hanne Balzer und
Philip Omlor Alltagserscheinungen und sich selbst auf die Schippe:
mit ihrer hauseigenen Mischung aus - eben: Chanson, Folk, Kabarett
und gehobenem Blödsinn.
Auf der neuen CD findet sich unter anderem das
Titellied mit professioneller Gymnastikanweisung sowie Lieder zu
den Themen Religion, neuen deutschen Wortschöpfungen und der
neuen Lügenkultur, aber auch Instrumentaltitel und wie gewohnt
á cappella Gesang vom Feinsten. Auch veritables Seemannsgarn
aus dem Heimatort von zwei Dritteln der Gruppe. Und für "Die
Nixe von Kellinghusen" hat sich das Trio mit den Kollegen von
Guitavio zusammengetan.
Dazu bedient sich Liederjan
locker aus einem (fast) unerschöpflichen Fundus von Instrumenten:
Von Tuba und Akkordeon über Waldzither, Ukulele und Harmonium
bis zu Saxophon, Konzertina und Singender Säge. Aber sie können
ja auch ohne mit ihrem eritablem a cappella Gesang.
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Liederjan trifft Wilhelm
Busch (Gast dabei: Joana)
Liederjan auf der Flucht? Vor dem Finanzamt,
kreischenden Teenies, Oma Ottilies Rollatorbrigaden? Alles falsch.
Flinken Fußes sind die drei auf den Spuren einer norddeutschen
Ikone, des Altmeisters des anarchischen Witzes und der humorvollen
Erkenntnis: Wilhelm Busch.
Angesichts von Figuren wie Max und Moritz, der frommen Helene und
des heiligen Antonius, Plisch und Plum, Schäuble und Merkel,
Marianne und Michael, wird schnell die Seelenverwandtschaft von
Meister Busch und den Liederjans deutlich. Auch bei den Liederjans
wird "...ritzeratze voller Tücke,..." die Säge
angesetzt. Aber nicht die Säge an der Brücke wie bei Max
und Moritz sondern die Singende Säge im Zeitgeistwäldchen.
Große Teile des neuen Liederjan - Wilhelm Busch Programmes
sind derzeit auf der Bühne zu hören. In bewährter
Manier mit ca. 100 (gefühlten) Instrumenten, sattem Gesang
und hintergründigem Humor. Es werden viele Facetten des trinkfesten
Wilhelm gezeigt Und alles ohne Klavier! Denn:
"Mit Recht erscheint uns das Klavier,
wenns schön poliert als Zimmerzier.
Ob's außerdem Genuss verschafft
bleibt hin und wieder zweifelhaft."
Über allem steht jedoch ein Satz des fast namensgleichen Humoristen
G.W. Bush:
"Ich stehe zu allen Falschaussagen, die ich gemacht habe."
- Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
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"Geschenkt!" zu Weihnachten:
An einem lauen Frühlingsabend des Jahres
2011 als Hanne, Michael und Jörg bei kühlen und anregenden
Getränken beisammen saßen, kamen sie irgendwie zwangsläufig
auf die Idee, eine neue Weihnachts-CD aufzunehmen. Und so hockten
die Liederjanis, als draußen die Menschen in Shorts und Sandalen
durch die Straßen tanzten, drinnen (na, so toll war der Sommer
ja zum Glück nicht), suchten Stücke aus, schrieben neue
Texte und Melodien, probten gründlich, wie es ihre Art ist,
und gingen damit ins Studio. Das Ergebnis dieser antizyklischen
Arbeit liegt mit "Geschenkt!" vor: Eine typisch liederjansche
Mischung aus augenzwinkernden
Betrachtungen der weihnachtlichen Unmöglichkeiten, pfiffig
arrangierter Weihnachtsmusik und einiger Lieder der besinnlichen
Art.
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